Vitrine 3

Poesiealben aus der Zeit von 1942 bis 1949

Die dritte virtuelle Vitrine versammelt Poesiealben aus den 1940er Jahren, eines begonnen während der Kriegsjahre, alle anderen in der Nachkriegszeit.

Schauen wir zunächst auf das Äußere der Büchlein. Hier ist im Unterschied zu den Jahrzehnten zuvor deutlich zu erkennen, dass sie in einer Zeit des Mangels und der Entbehrung entstanden sind. Häufig sind die Alben nur mit wenigen Seiten versehen, die Qualität des Papieres ist schlecht. Die Einbände sind meist schmucklos, ein Album ist zum Schutz mit Tapete eingeschlagen.

Dafür wird das Innere zunehmend farbiger gestaltet. Blumenzeichnungen umranken die Sprüche, ganze linke Seiten werden gestaltet. Es finden sich Fotos der Klassenkameradinnen und -kameraden, des Schulgebäudes, der Lehrer. Aus dem Schriftbild ist die Deutsche Kurrenteschrift bzw. Sütterlinschrift fast verschwunden (Verbot 1941) und durch die lateinische Schreibschrift ersetzt, was dem heutigen Leser das Schmökern in den Alben erleichtert. Die Sprüche an sich thematisieren weiterhin gute Wünsche für das Leben, geben Ratschläge, zitieren Dichter. Verse mit religiösem Hintergrund werden weniger.