Drei Besonderheiten
Diese Vitrine zeigt drei Besonderheiten: ein Stammbuch von 1854, ein Erinnerungsbuch von 1964 sowie ein Erinnerungsbuch von 1971.
Zum Stammbuch von 1854:
Dieses Exponat ist das älteste in unserer Ausstellung. Es besitzt einen geprägten Einband aus Leder und ist mit einem Goldschnitt versehen. Die wertvolle Gestaltung lässt eine Besitzerin aus gehobener gesellschaftlicher Schicht vermuten. Den Einträgen nach zu schließen war ihr Name Josefine und sie hat zumindest eine Zeitlang in Wissembourg (deutsch: Weißenburg), einer Stadt an der deutsch-französischen Grenze im Elsaß, gelebt. Dies erklärt, dass sich neben Einträgen in deutscher Sprache auch Verse in französisch finden. Und sogar einige wenige englische Zeilen sind dabei. Neben den Sprüchen, die sich zum Teil über mehrere Seiten erstrecken, finden sich kleine Zeichnungen, eingeklebte Bilder und ein Sträußchen getrockneter Blumen – was herrlich passend erscheint, da das Album auf der ersten Seite als „Freundschaftsgärtlein“ bezeichnet wird.
Zum Erinnerungsbuch von 1964:
Dieses Album ist einem Jungen zum Schulanfang gewidmet. Die Verfasserin hat viel Zeit und Mühe in die Gestaltung investiert. Die handgeschriebenen und sicher selbstgedichteten Zeilen sind perfekt auf die eingeklebten Ganzbilder abgestimmt: da geht es um Zirkustiere, Märchen, Fahrzeuge und Verkehrszeichen, Pilze und Vogelarten, Sehenswürdigkeiten aus der Heimat, die Jahreszeiten, Weihnachten und Ostern. Und zum Schluss wird der Schulanfänger mit den Worten verabschiedet: „Enne, tenne Tintenfaß, nun geh zu Schul‘ und lern etwas…“
Zum Erinnerungsbuch von 1971:
Dieses Buch stammt von derselben Verfasserin wie das Erinnerungsbuch von 1964 und ist zwei Frauen gewidmet. Jährlich kam für beide eine Eintragung zum Geburtstag hinzu. Es finden sich gereimte Glückwunschverse, meist auf das Motiv der daneben eingeklebten Karte bezogen. Auch hier lässt sich die Sorgfalt und Hingabe erkennen, mit der die einzelnen Seiten gestaltet wurden.